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OpenOffice.org: Office 2007 als Vorbild?

7. August 2009

An meiner Ablehnung der Office-2007-Oberfläche „Ribbon“ hat sich nichts geändert – leider scheint OpenOffice.org diese kopieren zu wollen. Warum man diesen Schritt geht, weiß ich nicht wirklich; ich vermute, um Firmen den Umstieg von Office 2007 zu OpenOffice.org leichter zu machen. Die aktuelle Oberfläche von OpenOffice.org ist nun nicht gerade ansprechend, das mag richtig sein – aber sie funktioniert und hat sich bewährt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Projekt geforkt wird, wenn der Umstieg auf eine „Ribbon“-artige Oberfläche derart radikal umgesetzt wird, wie es anscheinend geplant ist.

PS: Dieses Blog war eine ganze Weile klinisch tot – hoffentlich bessert sich das nun wieder.

15 Kommentare leave one →
  1. 7. August 2009 12:24

    Hi,

    ich nutze beruflich M$ Office 2007 und privat OpenOffice. Ich finde beide Oberflächen unübersichtlich. Wenn man nicht weiß, wo sich welche Funktion versteckt heißt es googlen oder suchen. Mit der Ribbon-Oberfläche hat sich dies nicht wesentlich verbessert.

    Nachdem Officeprogramme nun schon jahrzentelang existieren habe ich mittlerweile die Befürchtung, dass eine intuitve Oberfläche einfach nicht existiert. Ich denke eine stark verbesserte Hilfe wäre in Form einer permanenten Suchleiste (à la Firefox), wäre um einiges hilfreicher, als dauernd die Symbole etc. neu anzuordnen.

    Einen Fork fände ich nicht gut, da erfahrungsgemäß die nächsten Jahren die Entwicklungskapazitäten halbiert wären, bis sich eine Variante durchsetzt.

    Wieso magst du denn die Ribbon-Oberfläche nicht?

    • peterp permalink
      7. August 2009 12:56

      Mit Go-oo gibt es bereits seit länger Zeit einen Fork, der all die Patches aufnimmt, die in OO.org aus irgendwelchen Gründen nicht aufgenommen werden sollen. Die OO.org-Version, die in Ubuntu installiert ist, ist im Prinzip Go-oo.

      Daran sehen wir, das Forks bereits existieren und keinesfalls die Entwicklung hemmen. Ich sehe es eher mit der Darwin-Theorie: Wenn es Bedarf für einen Fork gibt, und dieser besser als das Original-Produkt ist, wird er sich langfristig durchsetzen. Das beste Beispiel dafür ist Mambo und Joomla.

      Wenn diese Pseudo-Ribbons also keinen Anklang finden werden, wird es früher oder später einen Fork geben. Und wenn dieser dann lieber genutzt wird, dann wird er sich eben durchsetzen. Oder aber sie koexistieren friedlich und profitieren voneinander. Beispiel dafür: Fedora und Ubuntu, die jeweils immer wieder Entwicklungen des anderen übernehmen.

      Ich persönlich finde die Ribbons eines der besten Dinge, die Microsoft seit einigen Jahren erfunden hat, und würde es sehr begrüßen, wenn sie auch in OO übernommen würden. Allerdings habe ich immer häufiger Zweifel, ob die Entwickler von OO.org wirklich wissen, was sie tun. Office 2007 ist für mich der einzige Grund, noch Windows auf dem Rechner zu behalten. Wenn jetzt OO.org sich dem etwas annähert und sich neuen Entwicklungen nicht immer so lange verschließt, dann begrüße ich das sehr. Daran glauben kann ich aber noch nicht…

      • 7. August 2009 13:20

        Ich habe natürlich nichts grundsätzlich gegen Forks. Aber im Office-Bereich einen ähnlichen Erfolg zu erleben wir mit Firefox im Browserbereich wäre schon etwas an dem möglichst viele zusammen arbeiten sollten. :-) Meiner Meinung nach. Vielleicht klappt’s ja aber auch mit einem Fork.

        Als Negativ-Fork-Beispiel sei mal Compiz genannt.

    • 7. August 2009 14:49

      Ich habe mich derart an die bisherige Office-Oberfläche gewohnt, ich komme mit der neuen Ribbon-Oberfläche einfach nicht zurecht. Forks sind natürlich nicht per se gut, aber ich glaube, ich bin mit meiner Ablehnung der Ribbon-Oberfläche nicht alleine.

  2. triggeredupdates permalink
    7. August 2009 13:19

    Also ich bin beruflich gezwungen mit MS Office 2007 zu arbeiten und verzweifle jedes Mal fast. Bei dieser Oberfläche ist einfach nichts „an seinem Ort“. Da es aber auch Leute gibt, die damit zurecht kommen, wäre es evtl ganz nett, wenn man zwischen beiden Lösungen wechseln könnte.

  3. 7. August 2009 13:28

    Kurz und knapp: Ich will mir bei dem ersten Start der neuen Office Version aussuchen können, welche Oberfläche ich haben möchte: Classic oder Ribbon-Like

  4. 7. August 2009 13:46

    Also ich komme beruflich viel in den unterschiedlichsten Unternehmen rum, aber Office 2007 ist da eher selten anzutreffen. Hier sehe ich gerade sie Chance für OOo zu punkten, falls Microsoft den Support für Office 2003 mal einstellt.

  5. tetsi permalink
    7. August 2009 13:50

    „Warum man diesen Schritt geht, weiß ich nicht wirklich; ich vermute, um Firmen den Umstieg von Office 2007 zu OpenOffice.org leichter zu machen. Die aktuelle Oberfläche von OpenOffice.org ist nun nicht gerade ansprechend, das mag richtig sein – aber sie funktioniert und hat sich bewährt.“

    Der zweite Teil stimmt so einfach nicht, wie man z.B. einem Vortrag von Christoph Noack auf dem Linuxtag 2009 entnehmen konnte und dem ersten Satz hättest du durch simples Lesen der Projektwebseite abhelfen können.

    Das OOO-Team hat nämlich lange und ausführliche Nutzerbefragungen zum Thema Benutzbarkeit von OOO gemacht und es stellte sich heraus, dass OOO eben von vielen (gerade nicht Profis) als streckenweise schlecht bedienbar empfunden wird (ganz besonder schlimm war Impress). Genau da setzt das Project Renaissance jetzt an. Von der Community wurden etliche Vorschläge gemacht, wie die Bedienung von Impress sein könnte. Kann man aber alles nachlesen, wenn man denn möchte. ;)

    • 7. August 2009 14:53

      Natürlich kann man die Oberfläche verbessern. Das geht immer. Ich persönlich (!) empfände eine Ribbon-artige Oberfläche aber nicht als Verbesserung.

      • tetsi permalink
        7. August 2009 15:04

        Ja, natürlich ist immer persönliches Empfinden bzw ‚alte‘ Gewohnheiten dabei. Das will ich niemandem absprechen.

        Durch die von mir zitierte Stelle (insb den ersten Satz) bekam der ganze Artikel in meinen Augen nur einen Unterton in der Richtung „Ich hab keine Ahnung weiter, mal zwei Minuten draufgeschaut und will jetzt auch endlich mal mitbashen“ – übertrieben gesprochen.

        • 7. August 2009 22:31

          Ich finde, es kommt raus, dass es mein persönlicher Eindruck ist; dieses Blog hat nicht den Anspruch, möglichst objektiv zu sein. ;)

  6. Benjamin permalink
    7. August 2009 16:15

    Zur aller erst. Ich finde OOo so was von unübersichtlich…. unübersichtlicher geht es eigentlich gar nicht mehr. Daher begrüße ich eine neue Oberfläche.
    Aber mein Frage: Warum muss man immer MS nach machen? Wieso macht man sich nicht mal selbst gedanken und wird selbst kreativ?
    Wie wäre es denn wenn man mal was ganz neues ausprobiert?

    Ich würde es begrüßen, wenn man zwischen verschiedenen Oberflächen wählen könnte.
    1. Classic – die jetzige (also MS Office 2003 Kopie)
    2. RibbonLike (wenn sies denn unbedingt wollen)
    3. X – mal was eigenes! und neues!

  7. at710 permalink
    29. August 2010 19:00

    Hallo liebe OSS Gemeinde,

    ich weiß, der Thread ist schon ein bisschen verstaubt, aber ich hätt da schon eine Anregung.
    Der Ansatz die bei einem bestimmten Arbeitsschritt typischerweise benötigten Funktionen zu gruppieren find ich ganz gut (ählich unterschiedlicher Ansichten bei Eclipse für z.B. coden, debuggen, SVN, etc. ). Mit dem Ribbon haben die MS Jungs das aber auch nicht optimal gelöst. Wenn man nicht permanent damit arbeitet, muss man immer wieder die Reiter durchsuchen und dann auch noch wissen welche Funktion ein Icon darstellen soll. Um das rauszufinden muss man über alle mit der Maus fahren und warten bis die Beschriftung erscheint == sehr Mühsam!
    Gruppieren ist schön und gut, aber warum kann ich mir nicht wie im Browser eigene Toolbars erstellen?

    Alternativen:
    1) „Hotbox“ wie in „Maya“
    2) „Codesystem“ wie bei „SAP“
    3) Kombination aus Tastatureingabe & Mausgesten wie „TwoStick“ Eingabesystem von Spielekonsolen umgesetzt für PC Hardware

  8. Torsten permalink
    14. Januar 2011 11:17

    Der Grund für die Ribbons war, das es mittlerweile zu viele Funktionen gibt, die über mehrere Wege erreichbar sind:
    – Alle Funktionen sind über die Menüs erreichbar
    – Einige Funktionen sind über Symbole erreichbar
    – Vermeintlich gerade „passende“ Funktionen sind im Kontextmenü erreichbar

    Irgendwann blendeten alle Office-Produkte die Funktionen aus, die ein Benutzer nie verwendet.
    Aber da immer mehr Funktionen dazu kommen und diese alle schnell erreichbar sein sollen, aber auch direkt aufrufbar (wie bei Symbolen), hat MS irgendwann die Ribbons eingeführt.
    In der Menüzeile schaltet man quasi die Symbolleisten um.
    Da jedes Office-Produkt prinzipiell das gleiche Problem hat, kommen Sie auf eine vergleichbare Lösung.

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