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Steuergeldverschwendung mit Microsoft Windows Vista

5. März 2007

Während in fortschrittlichen Städten wie München, Berlin und Wien der Umstieg auf GNU/Linux in vollem Gange ist, verfolgt die niedersächische Landesregierung offenbar ein anderes Ziel: dort wird auf Vista umgestellt, die niedersächsische Justiz arbeitet bereits damit. Gründe, die gegen Windows und Vista sprechen, sind Legion – hier die wichtigsten:

  • Windows Vista bringt keinerlei neue Funktionen im Vergleich zu Windows XP, die für eine Behörde relevant sein könnten.
  • Mit Windows Vista und Office 2007 werden Anwender ausspioniert. (Microsoft sagt, dass es nur statistischen Zwecken dient. Wer’s glaubt.)
  • Mit dem Benutzen von Windows macht man sich von einem Unternehmen abhängig und schafft eine Monokultur. Was mich bei Firmen nichts angeht, kann mir bei Behörden nicht recht sein, da es (meine) Steuergelder sind, die sinnlos verbraten werden.
  • Windows Vista ist noch nicht ausreichend getestet; die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass ein Windows-Betriebssystem aus dem Hause Microsoft erst nach ungefähr einem Jahr in einem benutzbaren Zustand ist; nicht umsonst hat Microsoft bereits das erste Servicepaket für Vista angekündigt.
  • Vista ist nur eine Übergangsversion auf dem Weg zu Windows Vienna; dies ist daran erkennbar, dass die Produktunterstützung für die Vista-Versionen für den Privatanwender früher ausläuft als die für XP. Zur Erinnerung: Windows XP ist gut fünf Jahre älter.
  • Der Umstieg von Office 2003 auf Office 2007 bringt nicht nur Lizenzkosten, sondern auch Umschulungsmaßnahmen mit sich, da die Bedienungsoberfläche von Office 2007 vollkommen anders ist. Kosten, die unnötig sind, da es kostenlose und ebenbürtige Alternativen wie OpenOffice.org gibt.
  • Nicht zuletzt wird hier ein US-Unternehmen mit deutschen Steuergeldern gestärkt – dies widerspricht vollkommen dem IT-Gipfel, der das Ziel hatte, die deutsche IT-Landschaft zu stärken und voranzubringen. Statt deutsche Softwareunternehmen zu unterstützen und Supportverträge für OpenOffice.org abzuschließen, werden sinnlos Gelder verpulvert, um Office 2007 nutzen zu können.

Dass ein Umstieg auf GNU/Linux möglich ist, beweisen nicht nur verschiedene Studien, sondern auch Praxisbeispiele, wie das von Peugeot. Auch der Umstieg von Office 2003 auf OpenOffice.org ist nicht nur günstiger (oder gleich teuer), natürlich incl. aller Umschulungsmaßnahmen, wie der auf Office 2007, sondern auch durchaus praktibel, wie die OpenOffice.org-Referenzen beweisen.

Zusammenfassend: es gibt viele Gründe, die gegen Windows allgemein und speziell gegen Vista sprechen, aber keine wirklich treffenden, die dafür sprechen.

4 Kommentare leave one →
  1. Ernie permalink
    9. März 2009 20:49

    Wahr in allen Punkten. So traurig es auch ist.

  2. Wolfgang Claus permalink
    9. März 2009 21:29

    Die Wahlen rücken näher !!!
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang

  3. 11. März 2009 20:27

    Es ist kaum zu glauben das es tatsächlich in den Justizbehörden keine Mittel gibt um die Sicherheit durch z.B. Kamerasysteme zu erhöhen, aber tausende von Euros an Steuergeldern an Microsoft Deutschland gezahlt werden.
    Ich denke die Herausforderung der kommenden Jahre sollte es sein die Systemadmins der Behörden dahin zu trimmen, da diese von den Vorteilen der Linux Gemeinde überzeugt werden. Oftmals werden Microsoft Systeme eingesetzt weil sich einige Admins so sehr an die „bunti-klicki“ Administration gewöhnt haben und immer noch an das Ammenmärchen glauben das Linux unsicher und schwer zu Administrieren sei. Aber wie so oft in diesem schönen Land werden solche Entscheidungen nicht durch freie Politiker herbei geführt, sondern durch wirtschaftliche Interessen welche von den Lobbyisten an die Politiker herangetragen werden. Den wie schon angemerkt. Mit Sinnvollem Verhalten haben solche Entscheidungen meiner Meinung nach nichts zu tun.
    Beste Grüße

    Daniel Schmitz
    Wahnebergen

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